1911 - 1923

Am 16. August 1911
bemerkten wir in der Richtung Franking ein Schadenfeuer, wir rückten mit Spritze und 12 Mann dazu aus. Es brannte der Wald in Holzöster.

9. Oktober 1913
rückten wir bestehend aus 14 Mann zum Kaiserfest nach Moosdorf aus. Es sei besonders bemerkt, dass uns hiebei unsere Vereins-Musik das erste Mal begleitete. Die Vereins-Musik konstouierte sich unter Kapellmeister Martin Kosteska und wurde zwischen ihm u. der Feuerwehr am 19.Juli ein schriftlicher Vertrag gemacht der zu jedermanns Einsicht beim Schriftführer aufliegt.
Die Feuerwehr kaufte das Instrument Helikon sowie die große Trommel u. Cinellen samt Zubehör auch eine Trompete. Dieses ist Eigentum der Feuerwehr.
Herr Anton Kasper veranstaltete eine Sammlung zum Ankauf des Helikon und übergab er uns laut Liste K 124,- wofür ihm für seine Mühe von seite der Feuerwehr der beste Dank aussprochen wurde.

Am 31. Dezember 1913
hielten wir eine Christbaumfeier verbunden mit Musik ab. Der Besuch war sehr gut. Der Christbaum gelangte zu Versteigerung ebenso wurden auch zirka 20 Juxgegenstände verlost. Der Reingewinn beträgt K 21,28.

Am 17.April 1914
abend 7 Uhr geriet das Anwesen der Eleonore Oklmann in Hackenbuch in Brand, obwohl unsere Wehr sofort ausrückte u. als erste an der Stelle war konnte das hölzerne Anwesen nicht mehr gerettet werden, da bereits kein Wasser vorhanden war.
28 Mitglieder waren ausgerückt.
Dabei hatten wir auch einen Unfall zu verzeichnen, das Mitglied Alois Gärber zog sich eine Muskelzehrung in Folge eines Fehltrittes bei. Der Unfall wurde sogleich angemeldet. Auswärtige Feuerwehren sind zum Brand nicht erschienen.

4.Juli 1914
Der Einladung der Feuerwehr Moosdorf zur Theilnahme am TrauerGottesdienste für die verstorbenen Hoheiten Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Fürstin Sofie, konnten wir leider nicht nachkommen, da dieWehrmänner durch die Arbeit an diesem Tage verhindert waren und einestheils auch die Einladung so spät hieher gelangte, dass die Verschiebung der Arbeiten nicht mehr möglich war.

1914-1922
Nachtrag
Der Weltkrieg von 1914-1918 hatte auch seine nachteiligen Wirkungen auf das Feuerwehrwesen, somit auch auf unseren während dem Kriege so stramme Wehr. Der Mitgliederstand zu Beginn des Krieges betrug 43 Mann, von denen 28 Mitglieder zu den Fahnen gerufen wurden. Die meisten anderen Mitglieder sind zu meist in Folge Einstellung des hiesigen Betriebes nach Brüx gewandert.
Gefallen sind:
1. Lenz Georg, Strecker,
(Spritzenmannschaft)
9.9.1915 Ruchatin,Gallizien
2. Kohlnberger Frz. Glasmacher (Steigermannschaft)
29.6.1916 Schrabertz, Serbien
3. Kohlnberger Julius, Glasmacher (Steigermannschaft)
13.12.1914 Picc, Ungarn
4. Frank Peter, Hilfsarbeiter
(Steigermannschaft)
24.5.1917 Ifanzo, Italien
5. Kralick Wolf, Glasmacher, (Schlauchmannschaft)
19.11.1914 Reg.Russland
6. Teindl Theodor, Schmied (Spritzenmannschaft)
15.7.1915 Schuckov,Galljzien
7. Fuchs, Hilfsarbeiter
(Steigermannschaft)
1914,??
Im Kriegsdienste gestorben:
8. Fuchs Johann, Strecker,
(Steigermannschaft)
6.10.1918 Knittelfeld
9. Schwarz Franz
Nach der Heimkehr vieler Kameraden im Jahr 1919 und 1920 organisierten die ehemalien Führer unserer Wehr dieselbe wieder und so begann nach der Arbeitsaufnahme im hiesigen Betrieb im Jahr 1920 wieder eine rege Tätigkeit in unserer Wehr.

1. Jänner 1923
Heute wurde in der hiesigen Glasfabrik der Betrieb eingestellt und alle Arbeiter, mit Ausnahme der Betriebsräte entlassen. Die Betriebseinstellung folgte in Folge Geschäftsstillstand auf unbestimmte Zeit.

Fahnenweihe
In den ersten Augusttagen stattete Frau Dir. Lilli Glaser, die Gattin unseres Fabrikschef der Emmyhütte einen Sommerbesuch ab. Schon lange hatte unsere Wehr den Wunsch nach einer Feuerwehrfahne und diesen besonders jetzt wo allerorts Fahnen geweiht wurden. Die Anwesenheit der Frau Glaser hielt unser rühriger Wehrführer Fuchs für günstig und frisch gewagt richtete er begleitet von den Betriebsräten Kurt Stichler und Gustav Weber und Wehrführer-Stellvertreter Lindner die Bitte um die Fahnenpatin-Stelle zu übernehmen. Sichtlich erfreut sagte die gnädige Frau zu und versprach noch in diesem Sommer die Fahne zu spenden.
Frau Dir. Glaser nahm sich der Sache selber an und lies sofort die Fahne bestellen. Und auch der Termin der Weihe wurde mit 16.September festgelegt. Späterhin kündigte aber die Firma ihr Versprechen und das Fest mußte auf 23.September verschoben werden.

12. November 1923
Nach Einladung der Gemeinde-Vorstehung Moosdorf beteiligte sich unsere Wehr mit Fahne und Musik an den Krieger-Gedächnis-Feierlichkeiten in Moosdorf.